Prof. Dr. med. Stefan Endres
Sportverletzungen am Knie- und Sprunggelenk
Als aktiver Sportler (Fussball), Sportmediziner, Fussballmediziner und spezieller Kniechirurg beschäftige ich mich seit langem mit Verletzungen des Bewegungsapparats, die durch Sport oder Sportunfälle entstanden sind. Unter dem Bewegungsapparat werden alle Strukturen zusammengefasst die für die Bewegung notwendig sind. Hierzu gehören Muskeln, Sehnen, Nerven, Gefäßen, Bändern, Gelenken und Knochen die im Besten Fall optimal koordiniert zusammenarbeiten. In vielen Fällen treten Funktionsstörungen auf oder es können im Rahmen von Unfallereignissen strukturelle Schädigungen auftreten, die das Zusammenspiel wesentlich beeinträchtigen.
In enger Kooperation mit Physiotherapeuten, Sporttherapeuten und durch ein Netzwerk von Spezialisten können wir Ihnen die bestmögliche Unterstützung im „Return to activity“ Konzept anbieten.
Typische Verletzungsmuster
Fast immer sind bei den Hauptsportarten wie Fussball, Basketball, Handball bei Verletzungen die untere Extremität mit Knie und Sprunggelenk betroffen.
- Epiphysenverletzungen beim jungen Sportler vor allem in der Pubertät, Bsp.: M. Osgood-Schlatter
- Fissuren oder „okkulte“ Frakturen mit einem Knochenmarködem nach direkten Zusammenprall
- Seitenbandverletzungen
- Meniskusverletzungen
- Verletzungen des vorderen Kreuzbandes
- Tendinose der Patellasehne („Jumpers knee“)
- Knorpelverletzungen
oder
- knöcherne Verletzungen im Sinne von Fissuren (Haarrissen), Knochenmarködemsyndrom oder auch Brüche
- „Footballers ankle“ mit Knochenvorsprüngen am Sprunggelenk und Schmerzen im vorderen Sprunggelenkbereich unter Belastung
- Verletzungen der Bänder
- Verletzungen der Sehnen, v.a. Peronealsehnen hinter dem Aussenknöchel und Achillessehne
MRT Bild eines gesunden Kniegelenkes von der Seite
Meniskusriss im Hinterhorn des Innenmeniskus
Umschriebener Knorpelschaden der äußeren Oberschenkelrolle (Quelle: FIFA Medical Network)
Therapiealgorithmus bei Sportverletzungen
In den meisten Fällen einer Sportverletzung wird ein konservativer Ansatz durch Hinzuziehen der Kooperationspartner in die Wege geleitet (80-90%).
Nur in wenigen Fällen muss im Return to activity Konzept auch die operative Versorgung diskutiert werden.
- Dringliche Versorgung innerhalb der ersten 2 Wochen: Knochenbrüche, Patellar- und Quadrizepssehnenruptur, Korbhenkelriss des Meniskus, Knorpelknochen-Flakes, äußerer Kapsel-Bandapparat.
- Zeitnahe Versorgung nach 2-6 Wochen oder länger (Abklingen der ersten Stressphase): VKB-Verletzungen, Meniskuseinrisse, Knorpelschäden, Patellaluxation